Pax vobiscum
Tage des Interkulturellen Dialog 2010
Bereits zum achten Mal fanden vom 01.11.2010 bis 30.11.2010 in Berlin die Interkulturellen Dialogtage statt.
Der Verein ARIC (Antirassistisch-Interkulturelles Dialogzentrum Berlin e.V.) gründete sich bereits 1993. Die Mitarbeiter von ARIC haben es sich zur Aufgabe gemacht zentrale Anlaufstelle für Informationen und Materialien zur Antirassismus-Arbeit zu sein. Sie verstehen sich als ein soziales Dienstleistungszentrum für alle am Thema Interessierten, seien es Mitarbeiter von Einrichtungen und Initiativen der Migranten- und Flüchtlingsarbeit, Pädagogen, Studenten, Medienvertreter, Politiker, Behördenmitarbeiter oder Privatpersonen.
(Auszug ARIC Homepage)
In diesem Kontext finden auch die Interkulturellen Dialogtage statt an denen sich gemeinnützige Vereine aller Couleur, Wohlfahrtsverbände, soziale Einrichtungen, Kirchen etc. beteiligen.
Es finden sog. Dialogtische in ganz Berlin statt, diese Jahr 50 an der Zahl, in denen zu diversen Themen wie: z.B. Rassistisches Mobbing in der Schule – Erkennen und Handlungsstrategien entwickeln oder Potenziale von Jugendlichen mit Migrationshintergrund erkennen und gezielt fördern // Schule gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus Menschenrechtserziehung an Berliner Schulen // Im Dialog mit den Berliner Wissenschaften: Energie und Umwelt // Jedes Kind ist ein Geschenk - Mütter von behinderten Kindern im interkulturellen Dialog // eingeladen wurden.
Für weiterführende Informationen lege ich Ihnen die Internetpräsenz von ARIC.de ans Herz.
www.aric.de
Das Thema zu dem ich als Vertreter des Vereins Tradition und Leben e.V. eingeladen war lautete: „Wie können gläubige Menschen verschiedener Religionen gemeinsam einen erfolgreichen interkulturellen Dialog mitgestalten?“
Nach einer kurzen Einführung und einer Vorstellungsrunde begannen die Teilnehmer/Innen einen Austausch über persönliche Hintergründe und Erfahrungen mit Religionen und religiösen und spirituellen Einrichtungen und Gemeinden. Sie erzählten über ihr eigenes Engagement für das Gemeinwohl als auch über die Initiativen der Einrichtungen, für die sie tätig sind.
Relativ schnell kamen wir auf einem gleichen Nenner. Ein Dialog kann erst stattfinden wenn man sich kennenlernt hat. Selbst wir als Gruppe, die sich sehr aufgeschlossen gegenübersaßen hätten sich ohne diese Rahmenbedingungen nie angesprochen. Wie soll es dann unseren Mitmenschen andere Nationen in unserem Land ergehen, wenn sie am Rande angesiedelt werden.
Wie sich ein fremdes Volk in einer Nation Integriert hängt unter anderem davon ab mit welcher Absicht es von der jeweiligen Regierung empfangen wird. Als Gastarbeiter mit der Option nach getaner Arbeit wieder zu gehen oder von der neuen Kultur und dem Handwerk zu Profitieren, wie es z.B. bei den Hugenotten 1685 der Fall war. Zeugnisse dieser erfolgreichen Integration sind bis heute in Berlin zu finden und vom Stadtbild nicht mehr weg zu denken. Wenn ein Tropfen in den Ozean fällt, wird der Ozean dann zum Tropfen oder umgekehrt?
Die zentrale Botschaft des Abends war „Einladungen“ auszusprechen und Sie auch annehmen. Die verschiedenen Glaubensrichtungen/ Nationen sollten sich zu den jeweiligen Feiertagen einladen. Um mehr von einander kennenzulernen. Was ist Iftar, Chanukka oder Weihnachten? Solche Feierlichkeiten lernt man am besten in den Familien kennen.
Es war ein sehr gelungener Abend mit unbekanntem Ende – das Rad wurde nicht neu erfunden aber wir haben es versucht zum Laufen zu bringen. Zur Abschlussveranstaltung am 30.11.2010 war ich ebenfalls eingeladen und es fand noch eine Vielzahl von Gesprächen und Dialogen statt.
Mein persönlicher Beitrag nach dieser Veranstaltung. Wie Sie vieleicht wissen Arbeite ich als Koch in einer Ev. Kindertagesstätte, Kinder vieler Nationen Spielen und Lernen hier auf engstem Raum.
Jeden Dienstag gibt es jetzt, seit Anfang Dezember das „Kita-Frühstück der Nationen“ mit Musik, Diashow und traditionellen Spezialitäten. In Peru, Frankreich und Irland haben wir bereits gefrühstückt. Russland, Kroatien, Kolumbien, Polen, Sizilien und Türkei werden noch folgen.
Tradition und Leben – am besten gelebt!
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Es grüßt Sie herzlichst
Tobias Lein