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Donnerstagsgesellschaft: "Gedenkt der Toten"

Pax vobiskum

Gedenkt der Toten – Spaziergang über den Friedhof am Columbiadamm

 

Nihil sine Deo – Nichts ohne Gott, Wappenspruch des Hauses Hohenzollern bis ins 19. Jahrhundert

Auf dem Sterbekärtchen meines geliebten Großvaters ist vermerkt:

 Still und ruhig gingst Du Deine Wege, still und ruhig tatst Du Deine Pflicht. Ruhig gingst Du auch dem Tod entgegen, O, ihr alle, vergeßt ihn nicht. Nun wirst du mit Himmelwonnen, Guter Jesus, ihn belohnen“.

 

Der Mensch als Kleinod ist von unschätzbarem Wert. Die Betrachtung des eigenen Lebens durch die Augen des Todes offenbart die wahre Natur. Alles ist vergänglich. Alles hat einen Anfang und ein Ende. Wenn wir einen geliebten Menschen verloren haben, wissen wir erst um dessen Wert. In der Gesellschaft ist der Tod oft verpönt, wird weit in die letzte Schublade verbannt. Wenn die Zeit nach unserer Auffassung unbarmherzig zuschlägt, ist das Gefühl der Trauer und des Verlustes oft wie eine unüberwindbare Mauer. Betrachtungen über den Tod helfen, die Seele zu befreien, so dass sie Kontakt mit ihren himmlischen Stationen und mit göttlichen Mächten aufnehmen kann. Was bedeutet der Tod? Er bedeutet, für diese Welt unsichtbar zu werden, aus ihr herauszutreten, um wiedereinzutreten in den Himmel. Für die Heiligen ist dies die Bedeutung des Todes. Wenn wir uns dies vor Augen führen, gewinnen wir an geistiger Kraft. Das ist die Wirklichkeit, die hinter dem Tod steht. In dem Moment, in dem wir von hier fortgehen, kommen wir dort an. Wenn eure Seele euren Körper verlässt, befindet sie sich augenblicklich in ihrer himmlischen Station. Unsere Seele ist wie ein Vogel im Käfig, der nur darauf wartet, befreit zu werden. Sie wartet mit endloser Sehnsucht auf den Zeitpunkt an dem sie zu ihrer himmlischen Station fliegen kann.

Wenn ein Mensch die wahre Bedeutung des Todes kennt, fürchtet er ihn nicht mehr, vielmehr wartet er auf ihn. Das Wissen darum erfüllt uns mit Sehnsucht danach, unsere himmlische Heimat zu erreichen und weist uns den Weg. Der Weg, auf dem ihr euren Herrn trefft, ist der Tod. Wenn ihr den Tod nicht liebt, so liebt ihr es auch nicht, euren Herrn zu treffen. Alle wirklich Gläubigen müssen daher den Tod lieben, denn er ist der Weg zu den Himmeln. Sich an den Tod zu erinnern, macht uns stärker im Glauben. Die Liebe zu Gott ist die Kraft unseres Glaubens, die Seele unseres Glaubens. Wenn ihr keine Liebe für Gott habt, dann könnt ihr keinen Glauben haben. Es ist unmöglich.

Friedrich der Große bemerkte ganz trefflich:Selig sind, die nicht sehen und doch Glauben.“

Auf einem Friedhof finden wir viele Geschichten und Schicksale, Zeugnisse längst vergangener Tage, Zeugnisse der Liebe und der Menschlichkeit, der Trauer und der Hoffnung. Eine Begegnung ganz besonderer Art, wo Tote zu Exempeln für Lebende werden können. So auch auf dem Friedhof am Columbiadamm. An keinem anderen Ort, kann man die Spuren preußisch-osmanischer Begegnung und Freundschaft historisch nachvollziehbar aufnehmen und verfolgen als hier.

Als der dritte osmanische Botschafter Ali Aziz Efendi 1798 verstarb, brachte dies einige Probleme mit sich. Ein Nichtchrist durfte seitens der Kirche auf keinem christlichen Friedhof begraben werden. Um dem osmanischen Botschafter und Freund die letzte Ehre zu erweisen, erwarb König Friedrich Wilhelm III. in der Nähe der Hasenheide ein Grundstück, unweit der Wohnung des Verstorbenen. Ein Gedenkstein als Zeugnis steht seitdem noch an der heutigen Urbanstraße. Somit konnte Ali Aziz Efendi nach muslimischen Riten begraben werden. Auf der rechten Seite liegend mit dem Kopf in Richtung Mekka. König Friedrich Wilhelm der IV. schenkte es später den osmanischen Angehörigen der preußischen Armee. Der spätere Kaiser Wilhelm I. erwarb das Grundstück am heutigen Columbiadamm und schenkte es dem Osmanischen Reich. 1866 wurde der Friedhof, unter Anwesenheit des osmanischen Sultans, Abdul Aziz Efendi geweiht. An der Umbettung der Toten nahmen zahlreicher Berliner teil. Ein Obelisk zu Ehren dieses Tages steht bis heute und wurde 1988 restauriert. Seit dieser Zeit, werden an diesem Ort Christen und Muslimen in der gleichen Erde dem Schöpfer überlassen.

Das Buch „Türkische Spuren in Deutschland“ ist als Einführung in diese Thematik sehr empfehlenswert. Der zweite osmanische Botschafter in Preußen, Ahmed Resim Efendi (1763) war ein begnadeter Historienschreiber und Analyst. Er verfasste einen sehr umfangreichen Bericht über seinen Aufenthalt in Deutschland (Preußen), welcher mir vorliegt. Tatsächlich reichen die Spuren preußisch-osmanischer Freundschaft weit über 600 Jahre zurück. Das wirft noch ein etwas anders Licht auf etwaige Verwandtschaften, welche ich hier nur kurz anschneiden möchte.

Ein Überblick

·         Bei der Krönung Friedrich I. (1701) kam eine Delegation von ca.10-15 Gesandten unter der Leitung des Diplomaten Mektupcu Azim Said Efendi zur Krönungsfeierlichkeiten nach Königberg.

·         Ein Grab bei Rügland in Mittelfranken: „Hier ruht in Gott Carl Osman, ward geb. in Constantinopel 1655 / vor Belgrad gefangen 1688 / zu Rügland getauft 1727 / in Diensten gestanden 47 Jahr, starb 1735 alt 80 Jahr.“ Aus seinem ersparten versprach er jedem Teilnehmer 5 Kreuzer und so war es eine große Leich mit gut 925 Trauergästen.

·         In Brake bei Detmold Ostwestfalen 1689 gestiftet zur Bestattung des sechsjährigen Knaben Mustaf, Sohn eines gewissen Hussein

·         Torgau in Sachsen: Sophia Wilhelmina Kayserin beigesetzt, 1735 verstorbene Gattin des örtlichen Herrn Pastor – die eine gebürtige Türkin war

·         Die sogenannten Beutetürken, gefangen 1683 bei der Belagerung von Wien, bekamen in Deutschland gute Aufstiegsmöglichkeiten. Sie wurden getauft und ihnen wurden deutsche Namen gegeben. Sie arbeiteten als Handwerker, Pfarrer, Bäcker und Lehrer. Einigen besonders treuen Dienern wurden erbliche Adelstitel verliehen: Mehmet von Königstreu, so dankte der Kurfürst von Hannover, als er zugleich englischer König wurde, seinem langjährigen Kammerdiener.

·         Als 1705 Preußens Königin Sophie Charlotte im Sterben lag, wollte sie nur mehr ihren türkischen Leibdiener Aly bei sich dulden.

·         Freifrau Maria Anna von Berndorff verfügte im Testament, dass man ihrem lieben „Dürcken Mariändl“ auch weiterhin die Miete für eine Wohnung im nahen Städtchen Weilheim bezahlen möge.

·         Die wohl prominenteste Person in Preußen ist Johann Wolfgang von Goethe. Ein Vorfahr war der ehemalige türkische Offizier namens Sadik Selim Sultan, er wurde während einer Schlacht zwischen Kreuzfahrern und Seldschuken von General Lechtmoir gefangen genommen. 1305 wurde er auf den Namen Johann Soldan getauft. Die Familie Soldan mit der Soldanstiftung ist in Deutschland weit bekannt. Ein Zweig der Familie unterstützte Martin Luther bei seinen Reformbemühungen, während ein anderer Zweig der Familie mütterlicherseits auf Goethe zurückzuführen ist. Goethes letzte poetische Bestrebungen dienten dem „Besseren Verständnis“ des Orients und des Islam, wie er sie vor allem in seinem West-Östlichen Diwan meisterhaft umgesetzt hat.

(Quelle: Zeit Online und Tagesspiegel Online)

Bei der Betrachtung der Geschichte mit diesem Hintergrund fällt es schwer, einen Stand in der Welt zu finden. Aktuell können wir das gut in Berlin nachvollziehen. Die vielen Jugendlichen, die nicht wissen, wo ihre Wurzeln sind, entwurzelt straucheln sie umher voller Angst, die sich meist in Form von Wut, Zorn und Gewalt gegen alles und jeden entlädt.

Gott hat die vielen Völker erschaffen, dass sie sich einander kennenlernen!“

Man kommt nicht drum herum, wenn man über den Friedhof am Columbiadamm streift, auch über den ersten und zweiten Weltkrieg nachzudenken. Was an diesen beiden Kriegen neben den unsäglichen menschlichen Verlusten so schwer wiegt, ist dass die gesamte Menschheit ihr Gesicht bis heute verloren hat. Das Menschengeschlecht hat sich auf die Stufe unterhalb der Tiere begeben. Ein Tier würde seinen Artgenossen nicht das antun, zu was der Mensch alles fähig ist. Sehen wir es ruhig einmal so. Wir loben uns über den Kamm, wie hoch entwickelt wir gegenüber den vergangen Jahrhunderten sind und bemerken dabei nicht, dass uns die gleichen niedrigen Instinkte immer noch am willkommensten sind. Ich bin gern auf dem Friedhof am Columbiadamm, auch nur um einen Tee zu trinken. Es sitzt immer jemand da, der etwas zu erzählen weiß.

„Wenn du im Schützengraben liegst“, sprach mich ein Kriegsveteran an „wird dir klar, welchem Irrsinn und Verrat du erlegen bist. Aus Angst vor dem eigenen Tod und aus Schamgefühl deines eigenen Versagens richtest du deine Waffe. Ich bin Urgroßvater, jeden Tag muss ich mein Gesicht im Spiegel ertragen, schon fast 90 Jahre lang. Wie erklärt man seinen Enkeln diesen Verrat am Menschen?“

Cornelius Tacitus hat über Freiheit folgendes gesagt: „Freiheit und andere schön klingende Namen dienen nur als Vorwand; es hat ja noch niemals jemand die Knechtung eines anderen Volkes und die Begründung eigener Herrschaft angestrebt, ohne eben jene schönen Worte in den Mund zu nehmen“.

Nach dem kantschen Freiheitsbegriff ist Freiheit nur durch Vernunft möglich. Ohne Vernunft folgt der Mensch einem Tier gleich seinen Trieben. Kraft der Vernunft aber, ist der Mensch in der Lage, das Gute zu erkennen und sein eigenes Verhalten dementsprechend pflichtgemäß auszurichten. Da nach Kant nur der sich bewusst pflichtgemäß, der sich moralisch verhaltende Mensch frei ist, sind „freies Handeln“ und „moralisches Handeln“ ebenso Synonyme wie der freie Wille und der gute Wille. (Quelle: Wikipedia)

 Karl Ludwig von und zu Guttenberg bezeichnet den Zweck der Weißen Blätter wie folgt: „Zweck der Weißen Blätter war, Menschen zu verbinden, wenn möglich ein Wort zur Zeit zu sagen und geistig religiöse Grundlagen zu vertiefen und erneuern.“ Aus der „Schriftreihe der Forschungsgemeinschaft 20 Juli 1944“, Band 8.

Das nehme ich gerne als Abschlusswort. Karl Ludwig von und zu Guttenberg war am deutschen Widerstand gegen das NS-Regime beteiligt. Passen wir auf, dass sein Erbe nicht umsonst ist und wir nicht einem neuerlichen Verrat am Menschen erliegen.

Möge Gott uns davor bewahren!

Es grüßt euch herzlichst

Tobias Lein

 
 
Aktuelle Veranstaltungen:  
  Pax vobiscum

Am Sonntag, 30. Oktober von 10:00 - 12:00h
sind wir zum Gottesdienst,in der Friedenskirche in Potsdam. Nun danket alle Gott, dem Schöpfer, der alles so schön hat erschaffen.

Friedenskirche Potsdam
Am grünen Gitter 3

Wer Interesse hat mit zugehen meldet sich bitte unter tradition.u.leben@email.de

Für weiter Informationen kontaktieren Sie uns bitte.
Es grüßt Sie herzlichst
Tobias Lein
 
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Auf dem Punkt  
  Die 6. Ausgabe vom Magazin "Weisses Blatt" ist fertig.

Die Seite wurde am 28. Oktober 2011 für Sie aktualisiert.

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